Die Gebäude Alter Wall 2-8, als Kopfbau des gesamten Gebäudeblockes Alter Wall 2-32, befinden sich im Zentrum von Hamburg in unmittelbarer Nähe des Rathauses und des Rathausmarktes. Zwischen 1914 und 1919 wurde das 5-stöckige Gebäude als Reichsbankhauptstelle und Kontorhaus errichtet. Der gesamte städtische Block wird durch seine historisch bedeutsamen und denkmalgeschätzten Natursteinfassaden ausgezeichnet.
Nach dem Wiederaufbau 1945-53, diversen Umbauten für die Hypovereinbank (1981-1990) und dem Umbau für die Bucerius Kunstforum (2001-2008) sollen die Häuser nun umfassend modernisiert werden. Die Gebäude werden von innen modernisiert und neu zugeschnitten. Die Tragstrukturen aller Gebäudeteile werden beibehalten, jedoch werden die bestehenden Decken und Stützen brandschutztechnisch ertüchtigt. Für die Gestaltung eines Lichthofes im Haus 2 werden die bestehenden Decken im Bereich des Oktogons von der Decke über dem 1. Untergeschoss bis über der Decke über den 2. Obergeschoss zurückgebaut und damit geöffnet. Im Haus 8 werden für die Erschliessung von zusätzlichen Treppenhäusern Geschossdeckendurchbrücke hergestellt. Die bestehenden denkmalgeschützten marmornen Treppenhäuser samt Mosaiken bleiben jedoch von den Umbauten unberührt.
Brandschutz:
Das zum Teil unter Denkmalschutz stehende Gebäude Alter Wall 2-8 beherbergt neben einer Büronutzung die Ausstellungsräume des Bucerius Kunstforums im Erdgeschoss.
Der Bereich, der vormals für die Reichsbank und danach für das Bucerius Kunstforum genutzt wurde, wird als mehrstöckige Verkausfsfläche umgebaut und in seiner räumlichen Wahrnehmbarkeit wieder bis zum früheren Oktagondach der Reichsbank erlebbar gemacht. Das Bucerius Kunstforum wird in den angrenzenden kernsanierten Block Alter Wall 10 -32 umziehen.
Das brandschutztechnische Konzept unterliegt dem Spannungsbogen zwischen der Modernisierung der räumlichen Gestaltung für bestehende und neue Nutzung, einer neuen genehmigungsrechtlichen Grundlage, einer unzureichenden Bausubstanz und dem Denkmalschutz. In intensiver Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde und Abwägung des Bestandsschutzes im Hinblick einer objektspezifischen Risikobewertung gelingt es ein Gleichgewicht zwischen den erforderlichen Maßnahmen und der Wirtschaftlichkeit zu schaffen. Der Einsatz einer Hochdruckwassernebelanlage hilft bei der Kompensation unzureichender Bauteilanforderungen.